502 Route 76. JERUSALEM. Ölberg. Geschenk
Saladins.
Die
Gebetnische
mit
den
eleganten
Marmorsäulchen
rührt
wie
die
prächtigen
Mosaiken
der
Mihrâbwand
und
der
Kuppeltrommel
ebenfalls
von
Saladin
her.
Als
Stifter
oder
Wiederhersteller
der
Kuppel-
verzierung
nennt
sich
Mohammed
en-Nâsir
(S.
470).
Die
Fenster
stammen
erst
aus
der
Zeit
Suleimans.
Vom
Dach
des
jetzt
vermauerten
sog.
Goldenen
Tors
(Pl.
H
I
4;
Bâb
ed-Dâhirîje),
des
unter
Justinian
(?)
erbauten
einzigen
Osttors
des
Haram,
übersieht
man
den
ganzen
Tempelplatz.
Zu
Füßen
hat
man
das
Kidrontal
(S.
503)
mit
seinen
Felsengräbern,
gegenüber
den
Ölberg
(s.
unten).
Bei
ausreichender
Zeit
besuche
man
noch,
vom
Tarîk
Bâb
es-
Silsele
(S.
499)
durch
die
letzte
südl.
Seitengasse
abwärts,
die
Klagemauer
der
Juden
des
Haram.
Wahrscheinlich
klagen
die
Juden
sündhafterweise
die
Stelle
des
Allerheiligsten
zu
berühren,
niemals
den
Tempelplatz
betreten,
schon
seit
dem
Mittelalter
hier
über
den
Untergang
Jerusalems.
Besonders
stark
ist
der
Andrang
Fr.
nachm.
nach
4
Uhr,
es
werden
dann
Litaneien
gebetet.
Mit
dem
Ölberg
(Mons
oliveti;
arabisch
dem
Höhenzuge
im
Osten
des
Tempelplatzes,
ist
die
Erinnerung
an
Christus’
letzte
Erdentage
innig
verknüpft.
Den
Besuch
unter-
nimmt
man,
am
besten
vormittags,
zu
Wagen
(10-12
fr.,
Fahrzeit
hinauf
½
St.)
vom
Jaffa-
oder
Damaskustor
aus,
zu
Fuß
oder
mit
Reittier
(S.
494)
vom
Stephanstor
(S.
499).
Nimmt
man
den
Rück-
weg
durch
das
Kidrontal,
so
kann
man
den
Wagen
zum
Hiobs-
Brunnen
(S.
503)
bestellen.
Der
Fahrweg
führt
vom
Damaskustor
(S.
496)
an
dem
(r.)
Do-
minikanerkloster
St.
Stephan
(Pl.
E
1)
und,
jenseit
des
englischen
Bischofshauses,
an
den
(r.)
sog.
Königsgräbern
vorbei,
ausgedehn-
ten
unterirdischen
Grabkammern
mit
Schiebegräbern,
wahrschein-
lich
dem
Grab
der
Königin
und
ihrer
Familie.
Weiterhin
zweigt
l.
die
Straße
nach
Nâbulus
(S.
491)
ab.
Unser
Fahrweg
wendet
sich
in
einem
weiten
nördl.
Bogen
über
die
Höhe
des
Skopus
nach
dem
Ölberge.
Auf
der
nördl.
Kuppe
des
Ölberges,
l.
vom
Wege,
ist
das
deutsche
Kirche)
im
Bau.
Auf
der
höchsten
östl.
Kuppe
des
Ölberges
(812m)
erheben
sich
die
Russenbauten,
ein
Pilgerhaus,
die
russische
kirche
und
ein
sechsstöckiger
Aussichtsturm
(214
Stufen).
Die
*Rundsicht
umfaßt
die
Stadt
und
die
Höhen
bei
Jerusalem
und
Bethlehem
(der
Ort
nicht
sichtbar),
nach
O.
die
merkwürdige
Senkung
des
Toten
Meeres
(394m
unter
dem
Meeresspiegel),
das
Jordantal
(arab.
Er-Rôr)
und,
inmitten
der
bläulichen
Moabiter-
berge,
den
Berg
Nebo
(806m),
von
welchem
Moses
vor
seinem
Tode
das
gelobte
Land
erblickte
(V.
Mos.
34).
Unweit
westl.
von
den
Russenbauten
liegt
das
ärmliche
Dorf